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See you in the darkest night † Angel of Dark † the fallen guardian of light forever

Die Feder

Eine Feder...tänzelnd leicht, schwebt anmutig an mir vorüber, getragen vom Wind. Schwere Regentropfen drücken sie nieder, doch wieder und wieder fängt sie sich, steigt empor, ein stetiges Auf und Ab im Sturm der Gewalten.
Eingesperrt in mir und meinen Gedanken betrachte ich hingerissen dieses Schauspiel, fasziniert möchte ich mitschweben, mich tragen lassen.
Meine Gedanken werden eins mit dieser schwebenden Leichtigkeit, fliegen mit der schneeweißen Feder in einen tristen grauen und wolkenverhangenen Himmel.
Vorbei an schwarzen Vögeln, deren Gefieder naß glänzt, vorbei an feuchten Wiesen und murmelnden Bächen...weit fliegen wir, weit. Bis hinter den Horizont, wo die Sonne noch scheint. Ihre Strahlen liebkosen mich, schenken mir die Wärme, die ich brauche, bis sie blutrot im Meer der Einsamkeit versinkt. Stille senkt sich bleischwer über die Welt. Längst ist die Feder verschwunden, längst ist es kalt...in mir. Gedanken wie zähflüssiger Sirup umklammern mich, auch die Leichtigkeit versank im Meer...
Doch da, die ersten Sterne. Kalt funkeln sie am dunklen Nachthimmel, unendlich fern, unendlich schön. Ich bewundere ihre Kühle, mit der sie das Geschehen dieser Zeit betrachten...seit Äonen. Sie zeigen mir das Wesen der Einsamkeit, das Geheimnis ihrer Schönheit. Kein Schmerz der Welt könnte sie berühren...und alle Liebe dieser Welt könnte sie nicht wärmer machen...
Ein einzelner Regentropfen fällt hernieder...die einsame Träne eines Himmels, der sein schweigendes Angesicht längst schon von Wolken bedeckt, wenn er über die Erde blickt. Doch heute lächelt er mir zu, ein wenig melancholisch, die Verlassenen zu begleiten.
Endlos gleite ich durch die Nacht...ertrinke in meinem Ozean. Wer trägt mich nach Haus in dieser einsamen Nacht?
Hinter den Wolken versteckt sich der Mond...kurz zeigt er sich in seiner strahlenden Schönheit. Und dort, vor mir, im gleißenden Licht, entdecke ich plötzlich eine schwarze Feder, wie vom Gefieder einer Krähe...sie schimmert anmutig und ich weiß, ich kann ihr vertrauen, mich von ihr tragen lassen.
Längst bin ich angekommen...
In meinen Gedanken...eine schwebende Feder.

geschrieben von AngelOfDark ()
28/05...12/11/04

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